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Die Geschichte von vier großen Marken des italienischen Motorsports
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Alfa Romeo 6C 2500 Super Sport Aerlux

Ein Gran Turismo, der nicht nur mit Luxus überzeugte

Einst fiel die Wahl eines italienisch-mexikanischen Geschäftsmanns auf den Alfa Romeo 6C 2500 Super Sport Aerlux - Coupé Touring Superleggera, der mit diesem Wagen an der Carrera Panamericana teilnehmen wollte. Nun wurde genau dieses Auto nach einer langen, aufwändigen und schwierigen Restaurierung wieder zu neuem Leben erweckt.


Die Geschichte dieses besonderen Wagens begann am 11. November 1949 in Mailand, als ein wohlhabender Mailänder Geschäftsmann einen seltenen Alfa Romeo 6C Super Sport mit einer Superleggera-Karosserie von Touring kaufte. Das luxuriöse Coupé mit der charakteristischen Aluminiumkarosserie des Mailänder Karosseriebauers verfügte über ein originelles Plexiglas-Sonnendach, weshalb es den Namen „Aerlux“ erhielt, eine Kombination aus den beiden lateinischen Wörtern für Luft und Licht.

Die Familie des Alfa Romeo 6C wurde vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, und neben den direkt von Alfa gefertigten Karosserieversionen fertigten Pinin Farina und Touring mehrere Varianten wie Berlinetta, Coupé und Spider. Diese Modelle hatten entweder ein Fahrgestell Turismo mit langem Radstand (3,25 m) oder Sport mit mittlerem Radstand (3 m). Ab 1939 produzierte Alfa auch eine Version mit einem auf 2,7 m verkürzten Radstand, die mit der fortschrittlichsten Mechanik ausgestattet war und Super Sport getauft wurde. Weniger als 500 Exemplare des 6C 2500 SS verließen das Werk in Portello, die meisten davon nur als Fahrgestell. Einige waren für die Karosseriewerke von Pinin Farina bestimmt, die die Spider herstellten, während Touring die Coupés fertigstellte, von denen es nur 19 in der Aerlux-Version gab.

Mechanik und Fahrwerk waren wirklich erstklassig: Der Reihen-Sechszylindermotor mit 2.443 cm³ Hubraum hatte einen Aluminium-Zylinderkopf mit zwei Nockenwellen, die über eine Kette und Zahnräder angetrieben wurden. Außerdem war der Wagen mit drei Weber-Vergasern, einem Viergang-Getriebe, Trommelbremsen und einer für die damalige Zeit ausgeklügelten Vierrad-Einzelradaufhängung ausgestattet. Die 6C 2500 SS mit Touring-Karosserie boten brillante Leistungen und waren gleichzeitig elegante Gran Turismo. Deshalb wurde diese Version nach dem Sieg beim prestigeträchtigen Concours d’Elégance 1949 sogar in „Villa d'Este“ umbenannt.


Im September 1951 wechselte dieses Aerlux-Exemplar des Mailänder Unternehmers den Besitzer und wurde von Carlo Panini Binosi gekauft, einem in Italien in der Provinz Mantua geborenen Geschäftsmann, der es in Mexiko, wo er als Don Carlos bekannt war, zu Wohlstand gebracht hatte. Als leidenschaftlicher Motoren- und Luftfahrtfan gründete er nach einer Weltumrundung in einem Sportflugzeug die erste mexikanische Fluggesellschaft: Servicio Aéreo Panini.

Diese Leidenschaft für den Motorsport brachte ihn auch dazu, den eleganten, aber schnellen Aerlux zu kaufen. Er ließ ihn in Mailand von Alfa Romeo und Touring tunen, um seine Leistung zu verbessern und ihn in einen Rennwagen umzuwandeln. Er wollte damit an einem der schwierigsten Rennen der Welt teilnehmen, das in seinem Heimatland stattfand: der Carrera Panamericana

Anlass für die Wahl des ungewöhnlichen Wagens, der nicht speziell für den Rennsport konzipiert war, mag der vierte Platz gewesen sein, den Piero Taruffi und Isidoro Ceroli bei der ersten Auflage des Wettbewerbs erreichten, bei der sie den Alfa Romeo 6C 2500 Sport „Freccia d’Oro“ zu Höchstleistungen antrieben. Er stach damit aus einer Vielzahl amerikanischer Autos hervor, die mit gewaltigen V8-Motoren mit viel größerem Hubraum ausgestattet waren. 

Don Carlos nahm mit seiner Tochter Teresa an der zweiten Ausgabe teil. Genau genommen trat seine Tochter als Fahrerin und er als Beifahrer an. Leider hatte dieses Rennen einen tragischen Ausgang: Panini, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß, verlor bei einem Unfall sein Leben. Seine Tochter Teresa wurde von einem anderen Rennteilnehmer, der das Rennen abbrach, um den beiden zu helfen, ins Krankenhaus gebracht und trug glücklicherweise nur leichte Verletzungen davon. 

Doch wie in einem spannenden Drehbuch wurden die Reste des Wagens 2013 von einem Sammler, der bereits einen anderen Alfa Romeo 6C besaß, aufgespürt. Es gelang ihm nicht nur, den Wagen in einem aufwendigen und spannenden Prozess zu restaurieren, sondern auch seine gesamte Geschichte bis hin zu den Originaldokumenten zu rekonstruieren. Letztere waren im Besitz des Enkels von Panini, dem Sohn von Teresa, der in Frankreich lebt.
Das Expertenteam von Heritage Stellantis hat zusammen mit Markenexperten eine gründliche Analyse durchgeführt, um das Echtheitszertifikat auszustellen.

Die Carrera Panamericana war eines der gefährlichsten, aber auch spannendsten Autorennen des letzten Jahrhunderts, das nur fünf Mal ausgetragen wurde. Dieses Rennen wurde ins Leben gerufen, um die amerikanische Automobilindustrie bekannt zu machen, wurde aber in Wirklichkeit von italienischen und deutschen Herstellern dominiert.


Es lohnt sich, einige Aspekte der Carrera Panamericana näher zu betrachten, denn obwohl dieses Rennen zwischen 1950 und 1954 nur fünfmal ausgetragen wurde, hat es dieselbe Faszination auf Hersteller, Fahrer und Motorsportfans ausgeübt wie die historischen italienischen Rennen Mille Miglia und Targa Florio. Der Reiz lag vor allem in der Härte des Rennens, das auf teilweise noch unbefestigten und sehr unwegsamen Straßen stattfand: über dreitausend Kilometer zwischen den Grenzen der USA und Guatemalas.

Im Laufe der Jahre verbesserte sich die Strecke durch die fortschreitende Asphaltierung der Straßen, die Leistungsstärke der Wagen nahm zu, was jedoch die Gefährlichkeit und die häufigen Unfälle, manchmal sogar mit Todesfolge, nicht verringerte. Die Durchschnittsgeschwindigkeit stieg von Jahr zu Jahr: 126,17 km/h in der ersten Ausgabe, 141,72 km/h in der zweiten, 165,09 km/h in der dritten, 169,22 km/h in der vierten und schließlich 173,69 km/h beim letzten Rennen. 

Die Kosten für europäische Fahrer und Hersteller, insbesondere für diejenigen, die den Gesamtsieg anstrebten, waren sehr hoch, da sie die Strecke vor dem Rennen mit ihrem gesamten Techniker- und Mechanikerteam testen mussten, und die Reise nach Übersee viel Zeit und Geld kostete.


Auch aus diesem Grund gab es für die Autos zum ersten Mal die Möglichkeit, mit den Namen von großzügigen Sponsoren versehen zu werden. So trug das Auto von Panini neben den technischen Sponsoren für Treibstoff, Schmierstoffe und elektrische Komponenten auch die Werbung einer damals neuen deutschen Gesichtscreme. Der Kontrast zwischen dem eleganten Amarantrot der Karosserie und den mit dem Pinsel ausgeführten Logos und Schriftzügen stach ins Auge. Bei der letzten Ausgabe 1954 fuhr die Mannschaft Senesi - Cagna mit finanzieller Unterstützung von Finmeccanica den Alfa Romeo 1900 T.I. auf den 15. Platz der Gesamtwertung, während drei andere Alfa Romeo 1900 mit demselben Sponsor die Plätze 18 bis 20 belegten.

Bei der ersten Ausgabe waren die amerikanischen Konstrukteure in der absoluten Mehrheit und erreichten alle drei Podiumsplätze. Doch zwischen Oldsmobile und Cadillac belegten die Alfa Romeo 6C 2500 Sport „Freccia d’Oro“ den vierten und achten Platz.Ab der zweiten Ausgabe änderte sich das Bild, denn nun waren es die Europäer, die das Rennen dominierten: 1951 gab es einen Ferrari-Doppelsieg, 1952 einen ersten und einen zweiten Platz für Mercedes, ein rein italienisches Siegerpodium mit zwei Lancia D24 auf den ersten Plätzen, gefolgt von einem dritten Lancia D23 in der vierten Ausgabe und schließlich teilten sich Ferrari und Porsche den letzten Podiumsplatz. Danach wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen endgültig eingestellt, so zumindest die offizielle Version.

Dieser Wettbewerb wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um amerikanischen Herstellern die Möglichkeit zu geben, über die Grenze hinweg auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings wurden die übermäßigen Erfolge der europäischen Hersteller zur blamablen Kehrseite der Medaille. Als die mexikanischen Behörden 1955 die Einstellung des Wettbewerbs verfügten, äußerte die europäische Presse den Verdacht, dass nicht die siebenundzwanzig Todesfälle in nur fünf Auflagen, sondern der Druck der amerikanischen Hersteller der Grund dafür war. 

Aufgrund des unerwarteten Endes sahen sich alle Hersteller plötzlich gezwungen, ihre Anstrengungen zu beenden. Der vielleicht aufsehenerregendste Fall geschah in Italien: Der Lancia D25 Spider Sport, der jetzt in tadellosem Zustand im Heritage Hub Stellantis in der Abteilung Style Marks zu sehen ist, war für die sechste Auflage bereit, kam jedoch nie bei einem Rennen zum Einsatz und blieb deshalb makellos.

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